Glashütten, Ziegeleien, Kalköfen und Bergbaubetriebe

siedelten sich überall dort in der Region an, wo der Naturraum die Voraussetzungen erfüllte. Glashütten griffen im 18. und 19. Jahrhundert auf die reichlich vorhandenen Holzbestände im Fürstbistum Paderborn zurück. Kalköfen wurden vorzugsweise direkt am Rand des Weserberglands gegründet. Erz- und Kohlegruben entstanden an den Hängen des Teutoburger Waldes, in Brackwede und Oerlinghausen sowie im Eggegebirge rund um Altenbeken. Heute vermittelt das Besucherbergwerk mit dem Museum für Bergbauund Erdgeschichte in Kleinenbremen einen lebendigen Eindruck dieser Naturnutzung. Von vielen anderen lokalen Industrie- und Gewerbebetrieben sind dagegen nur noch wenige Spuren in der Landschaft zu entdecken. Zu den Standorten einiger früherer Glashütten führt ein Wanderweg rund um Bad Driburg durch den Wald. Reste der Hütten sind dort allerdings nicht mehr zu sehen. In welchen der zahlreichen Baggerseen in Lippe ehemals Ton, Kies oder Sand abgebaut wurde, wissen nur noch wenige Anwohner. Auf welchen ländlichen Anwesen im Haupt- oder Nebengewerbe Ziegel gebrannt wurden, lässt sich kaum mehr ermitteln.


Bis ins 20. Jahrhundert

hinein betrieben viele Bauern nach Bedarf saisonale Feldbrandöfen, deren Ziegel sie entweder selbst verbrauchten oder in kleinem Umfang verkauften. Auch Kalköfen lieferten wichtige Materialien für die Bauwirtschaft. Wenn sie außer Betrieb genommen wurden, dienten sie häufig als Steinbruch. Die meisten dieser ländlichen Gewerbeansiedlungen verloren spätestens in der Mitte des 20. Jahrhunderts ihre wirtschaftliche Bedeutung.

Vor allem die Bergbaubetriebe erlebten durch die Autarkiewirtschaft des Nationalsozialismus eine nur scheinbare Blütephase, in der durch intensiven Arbeitseinsatz versucht wurde, auch bescheidene Rohstoffvorkommen auszubeuten.

Das Glasgewerbe war im 19. und in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts noch ein einträglicher Wirtschaftszweig. Es verlor zwar ebenfalls an Bedeutung, ist aber immer noch mit einigen Betrieben in der Region vertreten.

Im Weserraum spielen Baustoffbetriebe, Sand- und Kiesabbau heute noch eine wichtige ökonomische Rolle. Für die Struktur der Landwirtschaft ist die Beschaffenheit des Bodens entscheidend. Der Sandboden der Senne war besonders mühsam zu bewirtschaften.


Mit großem technischem und finanziellem Aufwand

entstand 1853 der Boker Kanal, um die Heidelandschaft zwischen Schloß Neuhaus und Delbrück zu bewässern. Auch der Wiesenbau gehört zu den frühen technischen Verfahren, mit denen der landwirtschaftliche Ertrag gesteigert werden sollte.

Ohne sie wären die Versorgung der wachsenden Bevölkerung und die Entwicklung einer industrialisierten Herstellung von Nahrungsmitteln kaum möglich gewesen. Spätestens seit den 1950er-Jahren veränderte sich die Nutzung des Bodens entscheidend. Dieser Prozess ist durch die Mechanisierung der Landwirtschaft, den Einsatz von Chemie, veränderte Bodenkulturen und neue Methoden der Viehhaltung gekennzeichnet.

Auch die Flurbereinigungsverfahren in den 1970er-Jahren schufen hierfür neue Bedingungen. Unter dem Einfluss der Industrialisierung veränderte sich auch ein so traditionelles Gewerbe wie das Müllern.

Mit der Dampfkraft, der Elektrizität und der Turbinentechnik für Wassermühlen wurden neue Antriebskräfte ergänzend zur traditionellen Wind- und Wasserkraftnutzung eingeführt, um diese unregelmäßig zur Verfügung stehende Energie optimal zu nutzen.